Auf dem Neujahrsempfang der Werbegemeinschaft "ME-Impulse" warnte der Vorsitzende Axel Ellsiepen vor den möglichen Folgen dieser Straßensperrung.
Thomas Lekies für TME
Mit einem eindringlichen Appell, die untere Johannes-Flintrop-Straße nicht für den Individualverkehr zu sperren, hat sich Axel Ellspiepen, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft „Mettmann Impulse“, gestern an die Politik gewandt. Auf dem Frühlingsempfang von „ME-Impulse“ im Stadtgeschichtshaus nutzte der Vorstand die Gunst der Stunde, um die Politik auf ihre Verantwortung gegenüber den Geschäftsleuten hinzuweisen. Ellsiepen: „Sprechen Sie heute mit den Händlern. Denn bei uns geht es um Existenzen.“
Gefahr: Verödung der Innenstadt
Die Verkehrsplanung sollte sich an der Innenstadtfrequenz orientieren und nicht umgekehrt. Bleiben die Kunden aus, weil die Innenstadt für Autofahrer nur noch über Umwege zu erreichen sei, drohe die Innenstadt zu veröden. Das schon die Sperrung der Schwarzbachstraße Auswirkungen zeigt, erläuterte Vorstandsmitglied Jens-Christian Holtgreve, der sich in den Geschäften an der Schwarzbachstraße und am Jubiläumsplatz umgehört hatte.
Die Spannweite der Anworten reichte von 30 Prozent weniger Kunden bis hin zu keinerlei Veränderungen. Allerdings, so Holtgreve, würden sich die Geschäftsleute Sorgen machen, was passiert, wenn die Johannes-Flintrop-Straße gesperrt wird. Zudem, bekam Holtgreve von den Einzelhändlern zu hören, wüssten viele ihrer Kunden nicht, was noch alles rund um den Jubiläumspatz passieren soll.
„Es muss wenigstens einen Plan B geben“
Sollte die politische Mehrheit dennoch am Beschluss festhalten, die Johannes-Flintrop-Straße zu sperren, dann müsste es aber einen Plan B geben, mit dem die Sperrung wieder aufgehoben wird, wenn die Kunden wie befüchtet tatsächlich ausbleiben. „Zurzeit gibt es überhaupt keine Kriterien, die die Messbarkeit des Erfolgs der Straßensperrung festlegen. „Sie sind dafür verantwortlich, was hier passiert“, redete Ellsiepen den Politikern ins Gewissen.
Baustelle sorgt für Umsatzeinbußen
Durch die Neugestaltung der Fußgängerzone sei der Einzelhandel gebeutelt. „Den Bürgern wurde schon viel zugemutet, sich durch die Baustelle und Matschberge zu kämpfen. Und das hat sich auch an den Umsätzen in den Geschäften bermerkbar gemacht“, hatte Ellsiepen zuvor erklärt. Die Geschäftsleute hoffen, in den nächsten Jahren die Umsatzeinbrüche wieder aufholen zu können. Die Gestaltung der Fußgängerzone, so Ellsiepen, finde dagegen großen Zuspruch. „Das wird von den meisten Kunden schon als eine Verbesserung empfunden“, so Ellsiepen.
Aktionen und Events sind geplant
Mit vielen Aktionen und After-work-Events will die Werbegemeinschaft zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Stadt die restliche Bauzeit in der Innenstadt überbrücken und Kunden in die City holen. Anfang April soll es mit den ersten Veranstaltungen losgehen. Unter anderem gibt es am 15. April ein Konzert mit einer Wuppertaler Blues- und Boogie-Woogie-Band in Kooperation mit Benjamin Pieker. Zudem möchte „ME-Impulse“ auch jungen Mettmanner Bands die Möglichkeit bieten, sich in der Fußgängerzone mit Auftritten zu präsentieren.
Am 27. August ist ein großes Stadtfest zum Abschluss der Baumaßnahmen geplant mit vielen Aktionen, Spielen und Livemusik. „Dann soll ganz Mettmann feiern“, so Judith Ballaschk, die Events zusammen mit Birgit von Billerbeck und Manuela Jacobs-Woltering von der städtischen Wirtschaftsförderung erarbeitet hat.
Frühlingsfest mit Autoschau
Zum großen Frühlingfest rund um die Königshof-Galerie am 8. Mai mit verkaufsoffenem Sonntag möchte die Werbegemeinschaft auch wieder eine Autoschau auf dem Jubiläumsplatz durchführen. Weitere verkaufsoffene Sonntage sind am ersten Juliwochenende zum Mettmanner Weinsommer, im Oktober zum Ritterfest auf dem Markt sowie am zweiten Wochenende des Blotschenmarktes geplant.
Bürgermeister Thomas Dinkelmann dankte der Werbegemeinschaft für ihr Engagement. „Sie sind nicht nur eine Interessensvertretung, sondern ein ganz wichtiger Betandteil des Gemeinwesens in dieser Stadt“, so der Bürgermeister. Die Veranstaltungen in der Innenstadt und die Verlängerung des Blotschenmarktes in der Mühlenstraße seien tolle Ideen, die auch nach Ende des Umbaus der Fußgängerzone fortgeführt werden sollten, so Dinkelmann.
Für Anette Regenhardt stellt sich jedoch die Frage, was mit Produkten für den täglichen Bedarf geschehen soll. "Wo bekomme ich schnell Haarshampoo oder Toilettenpapier her. Dafür müsste man auch weiterhin die Wege in andere Märkte in Kauf nehmen." Und so sieht sie auch den Bürgerverein weiterhin in der Pflicht, eine Lösung zu finden. "In der Vergangenheit waren wir nicht untätig und haben bereits zahlreiche Gespräche mit möglichen Ladenbetreibern geführt. Wir müssen weiter hartnäckig bleiben."