Der Vorstand der Werbegemeinschaft möchte den Dialog mit der Wirtschaftsförderung (wieder) intensivieren. Außerdem wünscht man sich ein nicht direkt im Rathaus angesiedeltes Citymanagement. Im Impulse-Vorstand gibt es derweil einen Rücktritt.
Philipp Nieländer für TME
„Wir dürfen nicht vergessen, wer wir sind – und nicht, wer unsere Mitglieder sind“, so Andreas Konrad, Vorstandssprecher von Mettmann-Impulse. Man sei eben nicht nur – wie es immer wieder mal zu hören sei – eine „Vertretung des Einzelhandels“. Konrad: „Von unseren rund 120 Mitgliedern sind gerade einmal 30 Einzelhändler.“ Die größte Gruppe – mit rund 50 Mitgliedern – stellen die Dienstleister. Dazu kommen beispielsweise Apotheken, aber auch Vereine.
Aufgabe von Mettmann-Impulse, so der Vorstandssprecher weiter, müsse daher auch sein, Kräfte zu bündeln. Die Stadt brauche eine bessere Vernetzung aller Interessenslagen. Inhaltlich wolle man künftig eine engere Zusammenarbeit mit der städtischen Wirtschaftsförderung – das habe man auch bereits so artikuliert. Aber auch mit der Werbegemeinschaft der Königshof-Galerie wolle man weiter eng zusammenarbeiten.
Es wartet viel Arbeit …
Konrad und sein Vorstandskollege Axel Ellsiepen haben sich in den letzten Monaten erneut intensiv mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt. „Ein schwieriges Feld“, weiß Konrad, „auch, weil es mit Zeit und Kosten für die Beteiligten verbunden ist“. Dankbar ist der Impulse-Vorstand über die Unterstützung von Akteuren wie der Industrie- und Handelskammer oder dem Einzelhandelsverband. Man habe aus verschiedenen Runden Ideen und Handwerkszeug zur Umsetzung mitnehmen können. Hilfreich sei die Passantenfrequenzzählung der IHK gewesen: „Die Innenstadt ist im Wandel“, weiß Axel Ellsiepen, „und es wird noch einige Wechsel geben“. Klassische Konzepte würden nicht mehr aufgehen. Es gelte, Lösungen zu finden – und das schnell. „Die Leerstände sind erheblich“, so Ellsiepen. Ein Problem aus Sicht von Mettmann-Impulse: Es seien zu wenig Kennzahlen verfügbar, mit denen man Filialisten in die Innenstadt locken könne. „Firmen kommen nicht mehr von selbst, man muss sie anlocken“, sagt Ellsiepen. Dafür brauche man gute Argumente und eben auch Zahlen. „Wir können hier in Mettmann Firmen ansiedeln, die den kurzfristigen Bedarf decken und die nicht die Großstadt-Passantenfrequenz brauchen“, glaubt Ellsiepen.
Chancen für neue Strukturen
Ohne eine professionelle Marketinggesellschaft werde es schwer, die Herausforderungen zu meistern, meint Andreas Konrad. Und einen Citymanager – auch wenn Konrad diese Bezeichnung nicht mag – brauche man. Durch den Weggang von Dr. Silvia Nolte, der Leiterin des Bürgermeisterbüros, nach Witten und das altersbedingte Ausscheiden von Wolfgang Karp, den Leiter der Wirtschaftsförderung, gebe es hierfür nun eine Chance, die es so schnell nicht wieder geben werde. Die Chance, eine neue Struktur zu schaffen. Denn: Die Marketinggesellschaft sollte, so Konrad, nicht als Abteilung oder Stabsstelle im Rathaus angesiedelt sein, sondern extern – in welcher Rechtsform auch immer. Zudem brauche man einen intensiven Prozess der Markenbildung.
„Die Stimmung muss besser werden“, so Ellsiepen. „Die Bürger müssen positiv zu ihrer Stadt stehen.“ Dabei will Mettmann-Impulse auf einen transparenten Dialog mit allen Beteiligten setzen. „Es gibt keine Alternative“, so Konrad, „als miteinander zu sprechen, um Lösungen zu finden und miteinander kreativ zu gestalten.“ Das gehe nur in Teamarbeit.