Mettmann Impulse plant Stadtkonferenz

Mit strukturellen Veränderungen möchte sich die Werbegemeinschaft Mettmann Impulse neu ausrichten. Wie diese genau aussehen sollen, erläuterte Vorstandssprecher Andreas Konrad bei der Generalversammlung in der vergangenen Woche.

 

Tanja Bamme für das SCHAUFENSTER

 

„Die Zeiten ändern sich und nichts wird mehr so, wie es einmal war“, so Konrad. „Zu viele Aufgaben für zu wenige Schultern haben letztlich dazu geführt, dass wir am Limit angekommen sind.“ ME-Impulse möchte sich von daher neu aufstellen. Zwei Abteilungen soll es zukünftig geben, eine für die Innenstadt und eine für die Stadtentwicklung. Dafür soll der Vorstand wachsen, so dass die anfallende Arbeit besser verteilt werden kann. Wie dies genau aussehen wird? „Daran arbeiten wir noch“, so Konrad, der auf die erste Stadtkonferenz am 25. Juni in den Räumen des Club Golden K verweist.

 

Geladene Gäste sowie natürlich alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. Experten der Industrie- und Handelskammer, Marketingspezialisten, Finanzexperten und weitere Fachleute werden dem ersten Treffen ebenfalls beiwohnen. „Denn Mettmann Impulse, das ist nicht der Vorstand, das sind wir alle“, ergänzte Vorstandsmitglied Jens-Christian Holtgreve.

 

Die Stadtkonferenz soll keine einmalige Sache bleiben, vielmehr ein neues Forum bieten, um alle Akteure an einen Tisch zu bringen. Zum Wohle der Stadt, denn die bewege sich laut Andreas Konrad am Rande der Handlungsunfähigkeit. „Die Innenstadt stellt sich biologisch gesehen als Herz-/Lungenmaschine dar, die nicht mehr funktioniert.“ Konrad sieht die Schuld daran im falschen Stadtmarketing und wiederholt damit eine immer wiederkehrende Kritik an der städtischen Abteilung.

 

Doch nicht nur die Innenstadt gäbe laut Konrad Anlass zur Sorge. Als weiteres negatives Beispiel nannte er die Florastraße in Metzkausen, die nach dem Weggang von Edeka große Probleme habe. „89 Termine haben wir in 12 Monaten wahrgenommen, Verhandlungen mit Vermietern und Maklern geführt“, so Konrad. Eine Markthalle mit lokalen Angeboten umliegender Höfe sowie ein Cafébereich wären geplant gewesen. „Leider hat jegliche Unterstützung aus dem direkten Umfeld gefehlt, weshalb wir leider den Deckel draufmachen mussten.“ Ebenso wie auf die Idee eines Feierabendmarktes. „Dieser hätte Erfolgschancen. Wenn wir mehr Zeit hätten, würden wir den Markt liebend gerne initiieren, es fehlt aber an Manpower.“

 

Dass die in Konrads Augen „absurde Verkehrssituation“ nach der Netztrennung die Stadt zweiteile sei ein weiteres Riesenproblem, sagte Andreas Konrad in seinem Rechenschaftsbericht. „Das Sozialwesen ist bei dieser Planung nicht berücksichtigt worden.“

 

Kritik gab es allerdings auch an Mettmann-Impulse selbst. Während des Berichts von Vorstandsmitglied Axel Ellsiepen, der sich bei der abwesenden Cora Fuchs für das gelungene Maifest des Einzelhandels bedankte, meldete sich Optikermeister Frank Berghöfer zu Wort, der diese Veranstaltungen lieber in der Organisation der Werbegemeinschaft gesehen hätte. „Es ist schade, dass ein Ex-Mitglied ein solches Fest organisieren muss.“ Zur Erinnerung: Cora Fuchs war im vergangenen Jahr in den Vorstand von ME-Impulse gewählt worden, verließ die Werbegemeinschaft kurz darauf aber wieder. In Eigenregie hatte sie das erfolgreiche Fest mit weiteren Händlern organisiert.

 

Diese Kritik kam durchaus an. Der ME-Impulse-Vorstand räumte eigene Fehler ein. „Wir haben uns bei den Neuwahlen 2018 für Transparenz und Dialogfähigkeit ausgesprochen und dem wollen wir in Zukunft auch gerecht werden“, so Konrad.

 

Versöhnliche Worte gab es am Ende aber doch. Ehrenmitglied Margarete Papenhoff bedankte sich beim ehrenamtlich agierenden, fünfköpfigen Vorstand für die geleistete Arbeit unter anderem beim Weinsommer und dem Blotschenmarkt.

 

Info: Die Werbegemeinschaft Mettmann Impulse zählt derzeit 116 Mitglieder, darunter 28 Einzelhändler. Im vergangenen Geschäftsjahr kam es zu sechs Austritten und zwei Neuaufnahmen.